Bereits vor der Vereinsgründung hatte der nimmermüde Sportsmann Rudi Brauner in Hinterauerbach eine kleine Schanze errichtet.
Der Aufsprung war der Hanglage des Hügels angepaßt. Aber bereits hier mußten Schanzentisch und Anlaufturm mit Holzbalken
erstellt werden. Die Schanze hatte einen kritischen Punkt von 14 m. Ein Kampfrichterturm durfte natürlich nicht fehlen.
Nach der Vereinsgründung mußte festgestellt werden, daß diese Schanze für ein gezieltes Training unzureichend war. Eine der
ersten Entscheidungen der Vorstandschaft war deshalb der Bau einer neuen, größeren Schanze.
Erhebliche Schwierigkeiten bereitete allerdings die Finanzierung. Nur durch die Aufgeschlossenheit des früheren Auerbacher
Bürgermeisters Simon Grandinger war es möglich, ein Darlehen aufzunehmen. 20 Mitglieder leisteten mit je 100 DM Bürgschaft.
So wurde im Jahre 1953 die zweite Sprungschanze gebaut. Nur mit Handarbeit - moderne Baumaschinen gab es damals noch nicht
auf dem Lande - mußten ca. 1100 cbm Erdreich bewegt werden. An 2000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden zeigte sich zum
erstenmal, zu welch großem Fleiß viele Sportkameraden aus Auerbach, Fraunberg, Itzling und Wartenberg fähig waren. Vor allem
taten sich neben Rudi Brauner die Gebrüder Zoglauer, sowie Georg und Korbinian Gruber hervor.
Der Plan zu dieser Anlage wurde von keinem Geringeren als dem berühmten Oberstdorfer Schanzenbauer Heini Klopfer
begutachtet. Der kritische Punkt lag bei 30 m.
Jetzt konnten auch Weiten erreicht werden, die den Gebirgsvereinen eine Fahrt nach Auerbach schmackhaft machten. Die
Einweihung und der Eröffnungs-Sprunglauf fanden am 6.1.1954 statt. Die Anlage erhielt den Namen „Winterbergschanze". Ihr
Weitenrekord lag bei 34 m und wurde von Alois Furtner aus Aschau gehalten.
Nach der Fertigstellung der neuen Schanze war man wieder gehalten, den nordischen Skisport noch weiter auszubauen. Auch
diesmal setzte sich Rudi Brauner besonders ein. Um der Jugend die Möglichkeit zu geben, sich im Skisport zu betätigen, wurden
1955 in Auerbach die Schuljugendtage durchgeführt, bei denen auch Lehrer Güntner aus Wartenberg großen Anteil hatte. Über 100
Langläufer aus Schröding, Fraunberg, Wartenberg und Auerbach waren am Start. Benno Lechner stellte wieder einmal sein Haus
zur Verfügung.
Sportlich gesehen konnten sich die Springer und Läufer nicht nur in Auerbach, sondern auch auswärts sehen lassen und brachten
manch sportlichen Erfolg nach Hause. 1958 konnte sich der erste Sportler des Vereins in die Liste der Inngaumeister eintragen;
Heinz Brauner, der Sohn des Vereinsgründers. Im Laufe der Jahre wurde das Interesse am nordischen Skisport immer größer. Eine
Reihe von Skisprungveranstaltungen konnten mit guten Erfolgen vor einer breiten Zuschauerkulisse abgehalten werden, bis ein
neues Problem den Verantwortlichen zu schaffen machte - die 1953 erbaute Schanze war in ihren Grundfesten morsch geworden.
Wieder stand der Verein vor einer großen Aufgabe, ein neues, besseres Werk zu schaffen. Zwar waren einige finanzielle Rücklagen
da, aber dieses Geld reichte bei weitem nicht aus, um einen Neubau durchführen zu können. Aber noch etwas kam hinzu. Um mit
den anderen Skivereinen Schritt halten zu können, erkannten die Auerbacher Springer - im Skigau Inn hatten sie sich mittlerweile
einen Namen gemacht - eine neue, größere Schanze muß her. Rudi Brauner war natürlich einer solchen Flüsterpropaganda nicht
abgetan. Zielstrebig ging er mit Zimmerermeister Alfred Pichlmeier aus Sandberg ans Planen. Rücksprache mit dem Schanzenbauer
Heini Klopfer war erforderlich, da das Gelände Schwierigkeiten mit sich brachte. Die Planung dauerte nahezu zwei Jahre.
Leider riß jetzt der Tod eine jähe Lücke in die gut eingespielte Führungsmannschaft. Rudi Brauner starb im April 1961 im Alter von
nur 51 Jahren. Doch seine Arbeit und Schaffenskraft trugen Früchte. Die Kameraden nahmen nun alleingelassen die Arbeit zu einer
neuen Schanze an, denn die Idee immer weiter, schneller und höher, drang auch nach Auerbach. Nach Fertigstellung der Pläne
wurde die alte Schanze abgerissen und daneben die neue Winterbergschanze mit einem kritischen Punkt von 36 m erbaut. An der
Errichtung im Jahre 1962 waren besonders beteiligt Hans Zoglauer, Hans Pichlmeier, aber auch Adolf Heilmeier, Hermann Huber
und Georg Voichtleitner. Ein großer Dank gebührt dem damaligen Auerbacher Bürgermeister Peter Fischer, der sich in
aufopfernder Weise für den Verein bei der Gemeinde eingesetzt hatte. Auch der Landkreis und der Bayerische Landes -
Sportverband halfen durch Zuschüsse. Unerwähnt dürfen aber nicht die über 1000 freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder
bleiben.
Am 30.12.1962 wurde die Anlage durch Pfarrer Rotter aus Wartenberg eingeweiht. An die 40 Springer gingen bei dem
Eröffnungsspringen über den Bakken. 2000 Zuschauer sahen dabei große sportliche Leistungen. Einige Wochen zuvor, am
17.11.1962 fand im Reitersaal in Wartenberg die 10 - Jahr-Feier statt, die Franz Baldauf vorbildlich zu gestalten wußte.
Viel Kummer hat seither der Verein mit dem Aufsprunghügel der großen Schanze. Fast alle paar Jahre sind Erdbewegungen
notwendig, um das abgeschwemmte Erdreich zu beseitigen oder wieder an seinen Platz zu schaffen.
Um ja den Aktiven die bestmöglichsten Voraussetzungen zu geben, um die Einsicht zu ihrer Flugbahn durch die Luft verbessern zu
helfen, wurde 1965 noch ein neuer Kampfrichterturm gebaut. Auch hier setzte sich die Gemeinde Auerbach unter ihrem damaligen
Bürgermeister Georg Staudacher für den Ski-Club ein.
Hatten nun die älteren Springer ihre Schanze, so murrten die jüngeren bald zu Recht. Aus diesem Grund wurde noch 1963 gleich
neben der neuen Winterbergschanze eine neue kleine Sprungschanze gebaut, wie sie schon neben der Schanze der 50er Jahre
bestand. Ihr kritischer Punkt lag bei 18 m.
Einer der jungen Springer sollte sich bald herauskristallisieren: Georg Kronseder. In den Jahren 1964 bis 1967 sprang und lief er
sich in die vordersten Plätze bei Bayerischen und Deutschen Meisterschaften. Als bisher einzigem Sportler des Vereins ist ihm der
Sprung in die deutsche Jugendnationalmannschaft gelungen, mit der er 1967 am Cup der Alpenländer in Garmisch-Partenkirchen
teilnahm. Ehrungen durch die Gemeinde und dem Landkreis wurden ihm
zuteil.
Neben den großen sportlichen Erfolgen und dem Abschluß der wichtigsten Arbeiten an der Schanzenanlage verlor man aber die
Jugend nicht aus den Augen. Die alljährlichen Skispringen und Skilangläufe wurden, soweit es die Schneelage zuließ, abgehalten,
denn die Winter begannen in unseren Breiten zusehends schlechter zu werden. 600 bis 800 Zuschauer fanden immer nach Auerbach.
Einen weiteren Schlag mußte die Vereinsführung im Juli 1969 hinnehmen. Der bis dahin amtierende 1. Vorstand Benno Lechner
verstarb im Alter von nur 55 Jahren. Der Ski-Club hatte seinen größten Gönner verloren. Der langjährige 2. Vorstand Franz Baldauf
rückte nun an die Vereinsspitze nach. Mit ihm als alten Routinier brauchte dem Verein nicht bange zu werden.
Adi Heilmeier übernahm 1970 von Hans Pichlmeier das Amt des Sportwartes. Georg Kronseder wurde Jugendwart. Er ging nun
daran sein Wissen und Können in den Dienst der Jugend zu stellen. Seinem persönlichen Einsatz war es zu verdanken, daß nach
Jahren der Abstinenz wieder Schüler und Jugendliche bei Meisterschaften teilnahmen und mit Siegen nach Auerbach heimkehrten.
Jahr für Jahr qualifizierten sich Sportler für Bayerische Meisterschaften.
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